Für unsere 3000+ Tour suchten wir eine sehr sehenswerte Runde im Bereich des Alpenhauptkammes heraus. Die „Anita-Runde“ verbindet die tollen Skiberge Mureck, Weinschnabel und Keeskogel zu einer anspruchsvollen und langen Tour.
Zeitig um 06:30 Uhr starteten fünf Teilnehmer und zwei Tourenbegleiter von Parkplatz Stockham über den Sommerweg in das große Kreekar um über das Murtörl auf das Mureck (2402m) zu gelangen.
Nach gut zwei Stunden war der erste der drei Gipfel erreicht. Foto, kurze Essens- und Trinkpause, Abfellen und weiter geht es Richtung Schöderhorn. Mit ca. 200 Hm ist die Abfahrt vom Mureck ist nicht lang, so fellten wir gleich darauf wieder auf und queren östlich vorbei am Schöderhorn durch die eindrucksvolle Landschaft des Mur-Ursprungs zum Albertbiwak.
Vom Albertbiwak sind es nur noch wenige Höhenmeter zur Schmalzscharte (2444m). An der Scharte wartete eine steile zum Glück bereits aufgefirnte Abfahrt hinunter zum Schwarzsee auf uns. Wir umfuhren einen Teil des Sees und zogen kurz vor einer steilen Rinne die Felle neben einer kleinen Brotzeit wieder auf, um auf den Oberen Schwarzsee zu gelangen.
Teilweise begleiteten uns kräftige Windböen über die Muritzenscharte hin zum Gipfel des Weinschnabels (2754 m). Die Aufstiegsspur gestaltete sich in diesem Bereich als abwechslungsreich. Harte Stellen und Bereiche mit lockeren Pulverschnee wechselten sich ab, waren ziemlich kräftezehrend und verlangten eine gute Skitechnik.
Der Weinschnabel (2754m) wie sollte es auch anderes sein empfing uns mit einem eisigen Ostwind, der die Mittagspause kurz ausfallen lies. Einstimmig wurde beschlossen eine ausgiebige Rast am Kölnbreinspeicher einzulegen.
Am Weinschnabel besteht die letzte Möglichkeit die Skitourenrunde zu verkürzen und eine Abfahrt Richtung Norden hinunter zum Parkplatz zu wählen oder weiter Richtung Süden dem Keeskogel entgegen.
Zwei Teilnehmer entschieden sich für die nördliche Abfahrt, während die anderen Gruppenmitglieder die Abfahrt zum Speichersee anpeilten. Harte Stellen, Windgangl, kleinere Latschengürtel aber auch Firn machten die Abfahrt interessant aber nicht schlecht zu fahren. Die letzten Meter Abfahrt wurden genossen und als es erneut hieß die Felle anzulegen legten wir davor in einem windstillen, sonnigen Bereich vor der imposanten Staumauer noch eine ausgiebige Mittagspause ein.
Die Füße waren die ersten Meter nach der ausgiebigen Rast etwas schwer, doch schon bald waren wir wieder im Rhythmus und folgten der ausgesetzten Skispur oberhalb des Stausees entlang.
Kurz vor dem Ende des Kölnbreinspeichers bogen wir in das sogenannte Kleinelendtal ein und hatten noch die letzten 1000 Hm vor uns. Elend fühlten wir uns angesichts des tollen Wetters und der Bergkulisse nicht.
Zuerst sanft ansteigend und immer steiler werdend folgten wir der Skispur zur Kleinelendscharte hinauf. Windstill und von der Sonne gewärmt bewältigten wir die letzten Höhenmeter, ehe uns das Skidepot vom Keeskogel mit stürmischen kalten Wind empfing. Zügig wurde abgefellt, die Kleidungsschichten verdoppelt und dann stapften wir die letzten 100 Hm zu Fuß dem schönen Kreuz des Keeskogels (2886 m) entgegen. Die Freude war riesig und die tief stehende Sonnen tauchte die umliegenden Gipfel in ein tolles Licht.
Zurück an der Scharte wurden noch die letzten Riegel gegessen um für die bevorstehende Abfahrt die nötigen Kraftreserven aufzubringen.
Die Abfahrt zum Auto war insgesamt besser als gedacht, nachdem wir im oberen Teil lange querten um dann einen Graben gefüllt mit Pulverschnee hinunter zum Waldgürtel folgten und über einen spritzigen eingefahrenen Bäumeslalom den Parkplatz nach 10 Stunden und 45 Minuten erreichten.
Tourendaten insgesamt zurück gelegte Wegstrecke: 32 Km bei 3220 Hm
Die „Anita“, eine ganz tolle Runde, die natürlich anspruchsvoll und kraftraubend ist, in der Gruppe aber gut zu schaffen ist und Spaß macht.